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Pferdeosteopathie
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Die Osteopathie ist eine manuelle Behandlungstechnik. Der Therapeut setzt allein seine Hände ein. So ertastet er Bewegungseinschränkungen. Diese können durch Unfälle, Stürze oder Gelenkblockierungen entstanden sein, aber auch eine Folge sein von Muskelverkürzungen, Muskelverspannungen, Narben-, Bänder- oder Gelenkverklebung. Mit Hilfe seiner Hände versucht der Therapeut, die Blockierungen zu lösen.

Das Haltungs- und Bewegungssystem ist mit allen wichtigen Funktionskreisen des Körpers eng verbunden. Daher zeigt die osteopathische Behandlung auch Wirkung auf Atmung, Herz-Kreislauf, Stoffwechsel und Psyche.

Ursprünglich wurde die Osteopathie also am Menschen und für den Menschen entwickelt. Seit Beginn der 70er Jahre werden aber auch Pferde mit dieser Methode behandelt. Denn die Anatomie des Menschen, das Zusammenspiel von Muskulatur, Gelenken, Bändern und Sehnen ist der des Pferdes ähnlich.


Therapie ist Teamarbeit. Pferde-Osteotherapeuten mit Ausbildung am DIPO arbeiten im wechselseitigen Verständnis mit allen zusammen, die sich um das Wohl des Pferdes bemühen: Tierärzte, Akupunkteure, Hufschmiede, Sattler, Reiter, Besitzer, Trainer. Dementsprechend können alle Genannten Kontakt mit einem Pferde-Osteotherapeuten aufnehmen. Sie sollen Partner in Therapie und Training sein.

Die Pferde-Osteopathie hat sich besonders bei allen Erkrankungen des Bewegungsapparates bewährt, aber auch bei chronischen Krankheiten und vor allem bei der Vorbeugung von akuten Erkrankungen. Im einzelnen:

  • bei einer andauernden Steifheit u. Widersetzlichkeit gegen die Reiterhilfen
  • bei unterschiedlichen Formen der Lahmheit
  • bei einem Pferd, das sich schlecht die Beine aufnehmen lässt
  • bei einer schlechten Kopfhaltung, schlechten Hals- und/oder Schweifhaltung in Ruhe u. bei der Arbeit
  • nach einer Komplikation beim Abfohlen
  • nach einem schweren Sturz, um eine Veränderung der Struktur (die nicht unbedingt sichtbar ist) zu behandeln
  • bei einem Leistungstief
  • bei nicht erklärbaren Verweigerungen am Hindernis
  • bei Taktfehlern in den verschiedenen Gangarten
  • bei Schmerzanzeichen während oder nach der Arbeit
  • nach einer Verletzung, eine frische Verletzung ist besser und schneller zu behandeln als eine ältere od. chronische


Jede Blockade eines Gelenks oder steife Muskulatur verursacht Bewegungseinschränkungen, die zu Lahmheiten, Taktunreinheiten, Hahnentritt und/oder Unfähigkeit von Biegung und Stellung führen können. Das Ziel jeder osteopathischen Behandlung ist deswegen immer ein Mobilitätsgewinn, das heißt ein Wiedererlangen der natürlichen Bewegung. Jede Behandlung beginnt daher zunächst damit, dass sich der Therapeut einen Eindruck von der Beweglichkeit des Pferdes macht, durch Beobachten und Ertasten. Nicht die Form eines Gelenks hat sein Augenmerk, sondern dessen Mobilität. Nach der gründlichen Bestandsaufnahme entscheidet der Therapeut, welche Techniken er anwendet bzw. welche Strukturen er manipuliert.

Manipulation bedeutet in der Osteopathie die Wiederherstellung der Beweglichkeit von Gelenken mit Hilfe der Hand. Sie erfordert ein hohes Maß an Sensibilität sowie genaue Kenntnisse der Anatomie und Funktion des Körpers. Allein durch seine Hände löst der Pferde-Osteotherapeut Blockaden. Dieses Lösen wird als Impuls verstanden, eine Initialzündung, die dem Körper hilft, seine Selbstheilungskräfte in Gang zu bringen.

Die Vorstellung, der Osteopath bzw. Pferde-Osteotherapeut renke etwas ein oder aus, ist falsch. Es findet keine Einrenkung oder Verschiebung eines Wirbels oder eines Gelenks statt. Es geht allein darum, fest sitzende Strukturen zu lösen.

Nach einer Behandlung braucht das Pferd mindestens 48 Stunden zur Erholung. Es sollte in dieser Zeit nicht geritten werden, sich aber frei bewegen können. Auf keinen Fall darf es in dieser Zeit angebunden in der Box stehen. Physikalische Maßnahmen wie Wärme, Kälte, Magnetfeldtherapie, Laser, Infrarotbestrahlung, Ultraschall, Elektrotherapie etc. können aber unterstützend angewendet werden.

Nicht zuletzt sind auch Reiter, Besitzer oder Trainer in die Behandlung mit eingebunden. Der Osteotherapeut klärt sie über einen gesundheitsfördernden Umgang mit dem Pferd auf. Denn regelmäßig durchgeführte Übungen unterstützen den Heilungsprozess.

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